31.07.2016: Festivaltag 5

Mit Spannung erwartet: erstmals wurde der Horizonte-Filmpreis in diesem Jahr bereits während des Festivals verliehen. Um den Preis konkurrierten sieben Filme, die sich in besonderem Maß um gesellschaftlich relevante Themen verdient gemacht hatten. Nach intensiver Diskussion entschied sich die hochkarätig besetzte Jury, den Preis an zwei Filme zu vergeben: In ALS DIE SONNE VOM HIMMEL FIEL begibt sich Filmemacherin Aya Domenig auf eine Spurensuche nach der Geschichte ihrer Großeltern, die 1945 den Abwurf der Atombombe von Hiroshima erlebt hatten. In dem zweiten Preisträgerfilm UN PAESE DI CALABRIA erzählen die beiden Regisseurinnen Catherine Catella und Shu Aiello die Geschichte des verwaisten süditalienischen Dorfs Riace, das durch den Zuzug von Flüchtlingen eine belebende Wendung erfährt. Der Preis, der auf die beiden Gewinnerfilme verteilt wird, ist mit 2000 Euro dotiert. Stifter ist die Gemeinde Herrsching. Im Anschluss an die Preisverleihung lief der hier außer Konkurrenz gezeigte Film SEEFEUER – FUOCOAMMARE, der sich ebenfalls mit der Flüchtlingssituation thematisiert.
Im Wettbewerb um den VideoArt-Preis liefen dieses Jahr stolze 19 Kandidaten aus 8 Nationen, die sich mit dem Thema „Das Fremde im Eigenen“ auseinandersetzten. Der Publikumspreis, dotiert mit 500 Euro, ging an „A Sense of Warmth“ von Sven Johne. Den Hauptpreis, einstimmig von der Jury bestimmt, erhielt „Sabbath 2008“ von Nira Pereg aus Jerusalem.
Mit einer ganz besonderen Filmauswahl und hohem Publikumsandrang fand am Sonntag der Indientag in der Spielstätte Herrsching statt. Zu sehen waren die herzerwärmende Komödie THE NEW CLASSMATE, Einblicke in die indische Bollywoodwelt mit ORIGINAL COPY (in Anwesenheit der Regisseure Florian Heinzen-Ziob und Georg Heinzen) und zum krönenden Abschluss die Dokumentation WHERE TO, MISS? mit der ebenfalls anwesenden Schondorfer Regisseurin Manuela Bastian. In ihrer Dokumentation begleitet sie mit viel Feingefühl den Weg einer außergewöhnlich starken jungen Inderin, die versucht, in einer von Männern dominierten Welt ihren eigenen Weg als Taxifahrerin zu gehen.