Fünf Seen Filmfestival
Thor Frideriksson zu Gast
Mamma Gógó ist eine ältere Dame, bei der Alzheimer diagnostiziert wird. Während ihre Demenz fortschreitet, kämpft ihr Sohn mit finanziellen Schwierigkeiten. Die Familie beschließt, die Frau in einem Pflegeheim unterzubringen. Der Film beschreibt in einer sehr persönlichen Art die Krankheit und die Reaktion der Familie darauf. Friðrik Þór Friðriksson arbeitet mit dem Film den Verlust seiner Mutter auf. Er setzt dabei alle Zutaten seines Kinos ein: Mitgefühl, einen starken visuellen Stil - und eine gehörige Portion Humor.
Friðrik Þór Friðriksson (* 12. Mai 1954 in Reykjavík) ist ein isländischer Filmregisseur und Filmemacher.
Im Ausland wurde er durch seinen Film Children of Nature – Eine Reise bekannt, der 1992 für den Oscar nominiert wurde. Weitere Filme vom ihm sind Cold Fever, Movie Days, Die Teufelsinsel (nach dem Roman von Einar Kárason) und Engel des Universums (nach der Vorlage Einar Már Guðmundssons).
Der Regisseur hat sich immer für Film interessiert, obwohl er keine Filmschule besucht hat. Er machte bereits mit 14 Jahren seinen ersten 8-mm-Film und drehte in der Schule 16-mm-Amateur-Experimentalfilme. 1973 gründete er zusammen mit Freunden den ersten isländischen Filmklub in einem alten, heruntergekommenen Kino (Fjallakötturinn, Bergkatze). Dort zeigten sie sowohl Klassiker als auch moderne Kunstfilme. Er wählte genau die Filme aus, die ihn selbst besonders interessierten, sozusagen in pädagogischer Absicht. Mit den Einnahmen wurden eine richtige Filmkamera und ein Schneidetisch finanziert.
Fridrik Þór hat wie kaum ein Zweiter die isländische Filmszene geprägt. 1978 gründete er das Reykjavik Filmfestival und war dessen erster Leiter.