AGENDA 21: Dallas Pashamede

28.2.,2012, 19.30 Uhr Herrsching

Dallas Pashamende
D/A/HU 2005, R: Robert Adrian Pejo, 93 Min.

Der Abfall der Gesellschaft ist die Existenzgrundlage für die Bewohner einer Barackensiedlung nahe der rumänischen Stadt Cluj. Es sind ausschließlich Roma, die hier leben. Dallas, so haben sie ihr armseliges Wellblechhüttendorf genannt, in dem es weder fließendes Wasser noch Elektrizität oder sanitäre Anlagen gibt. Aber dafür gibt es Müll, so hoch, dass er sich bis zum Himmel türmt. Einen J.R. haben sie in ihrem rumänischen Dallas auch. Er ist der Boss der örtlichen Müllfahrer. Wenn die Bewoh-ner von Dallas beim täglichen Wühlen im Dreck etwas Wieder-verwertbares finden, dann ist J.R. ihr Ansprechpartner. Allerdings ist der Mann genauso fies und verschlagen wie sein Na-mensvetter aus der Fernsehserie. J.R. (Radu Amzulescu) ist die Unterwelt von Dallas. Die Laus, die hier die Menschen aussaugt bis aufs Blut.
Radu (Zsolt Bogdán) ist Lehrer in Bukarest. Vor fünfzehn Jahren hat er Dallas hinter sich gelassen. Jetzt kommt er zurück, um das Begräbnis seines Vaters auszurichten. Es sollte nur ein kurzer Besuch werden, das hat Radu seiner Verlobten versprochen, doch in Dallas trifft er seine Jugendliebe wieder - und das verändert die Sachlage sichtlich. Oona (Dorka Gryllus) hat mittlerweile einen fünf Jahre alten Sohn und einen Mann (Oskár Nyári), der sie schlägt. Radu wird versuchen, ihr zu hel-fen, so wie den übrigen Bewohnern von Dallas auch, aber gerade das löst eine Tragödie aus.
Robert Adrian Pejo, ein gebürtiger Rumäne, der 1972 mit seiner Familie nach Österreich emigriert ist, in Wien Theater- und Filmwissenschaft studiert hat und seit 1996 in New York lebt, hat lange um diesen Film gekämpft. Aber selbst als die Finanzie-rung gesichert war, hörten die Probleme nicht auf…


anschl. Gespräch mit Alexander Diepold, München
IPB.MADHOUSE@gmx.de
Sozialpädagoge und Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins Madhouse GmbH in München, Beratungsstelle für Sinti und Roma.