Filmgespräch: Berlin East Side Gallery
Dienstag, 29.9.2015, 19:30 Uhr, Seefeld
Filmgespräch mir Regisseurin Karin Kaper
Ein Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies anläßlich des 25jährigen Bestehens der East Side Gallery im Jahr 2015.
Das längste noch erhaltene Stück Berliner Mauer gilt als größte Open Air Galerie der Welt und zieht seit ihrer Eröffnung 1990 Millionen Besucher aus aller Welt an.
Die Dokumentation bietet einen Einblick in die Gesamtgeschichte des Symbols für Freiheit und Menschenrechte. Kommentarlos erhebt sich ein vielstimmiger Chor: unterschiedlichste Akteure nehmen leidenschaftlich Stellung zu Hintergründen und Konflikten.
Karin Kaper und Dirk Szuszies haben viele Künstler und alle an der Restaurierung und Sanierung im Jahr 2009 Beteiligten als einziges Filmteam der Welt von damals bis heute begleitet. Archivmaterial der Künstler von 1990 ermöglicht zudem einen authentischen Rückblick.
In einem Bürgerentscheid 2008 hatten sich 87% der Wahlberechtigten im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gegen eine Bebauung des Spreeufers und des ehemaligen Todesstreifens an der East Side Gallery ausgesprochen. Dennoch entstehen dort nun monströse Hochbauten, für die bemalte Mauersegmente entfernt wurden. Der Kampf der Künstlerinitiative East Side Gallery gegen die Interessen mächtiger Investoren steht beispielhaft für die weit verbreitete verfehlte Stadtentwicklung in den Ballungszentren.
Im Film leisten Künstler aus diversen Ländern einen ungewöhnlicher Beitrag zur Aufarbeitung der deutsch-deutschen Teilung und der damit verbundenen Gedenkkultur.
Eine Fragestellung steht im Mittelpunkt: Was bedeutet uns Freiheit, was ist sie uns wert? Lassen sich Momente des Lebens, die spontaner Ausdruck der Freude über das Ende brutaler Grenzziehung waren, als Denkmal in der Gegenwart bewahren und in die Zukunft retten?