Matías Bize
CL 2010
La vida de los peces
84 min, OmeU
Andrés ist etwas über 30. Zehn Jahre ist er als Reiseschriftsteller unterwegs gewesen mit Berlin als Lebensmittelpunkt. Nun macht er endlich einmal wieder Ferien in seiner Heimat Chile. Auf einer Geburtstagsparty trifft er die Freunde von einst. Vorübergehend entfaltet sich die ganze Lebenswelt, in der er früher gelebt hat.
Dazu zählt, auf ganz besondere Weise, Beatriz, seine ehemalige Freundin. Die Gespräche mit den alten Freunden zeigen bald: Ein Zurück in dieses Leben kann es nicht mehr geben. Auch wenn Beatriz inzwischen geheiratet hatte und sich von ihrem Mann wieder getrennt hatte, ist sie doch nach einem Jahr zu ihm zurückgekehrt. Ein allgemeines Gefühl der Nostalgie macht sich breit. Schließlich ist Andrés schon wieder dabei, Abschied zu nehmen und zu seinem Leben als ruheloser Weltreisender zurückzukehren. Es geschieht eigentlich nicht viel in den Stunden bis zum nächsten Tag und doch auf seltsame Weise ungeheuer viel. Alles ändert sich, und doch bleibt manches wie es ist. Die jüngere Schwester eines Freundes, jetzt fast erwachsen, versucht ihn zu verführen. Mit dem kleinen Sohn eines anderen verbringt er glückliche Minuten beim Video-Spiel. Er albert mit den Kumpels herum und tauscht kleine Weisheiten zur erfolgreichsten Flirtstrategie aus. Er sitzt am Küchentisch mit der Küchenmagd, die er seit Kindertagen kennt. Ändern sich die Zeiten oder wir selbst oder beides? Kann man eine verlorene Liebe nachholen und wenn ja wie rasch? Oder leben wir wie die Fische: mit begrenzter Sicht auf unser Leben und ohne Aussicht auf ein besseres? In Bizes eigentümlichem halb improvisierten Stil erzählt der grandiose Film heiter und klug vom Vergehen der Lebenszeit.
Drehbuch: Julio Rojas, Matías Bize
Kamera: Bárbara Álvarez
Schnitt:Javier Estévez
Darsteller: Victor Montero, Antonia Zegers, Blanca Lewin, Santiago Cabera