1971, Aufbruchstimmung zwischen Woodstock und Flower Power - und in der Schweiz steht der zweite eidgenössische Urnengang zur Einführung des Frauenstimmrechts bevor.
Beim Staubsaugen und Sockenaufhängen eröffnet die brave Nora Ruckstuhl eines Tages dem Ehemann, dass sie nicht einmal einen Vertrag ohne sein Plazet abschliessen könnte. Ihr Mann verweigert sich zunächst ihrem Ansinnen, für das Frauenwahlrecht einzustehen. Es gärt und brennt in Nora. Der private Konflikt politisiert sie und macht sie zur Mitstreiterin für das auch von Geschlechtsgenossinnen sabotierte Abstimmungsziel.
Bei dieser hinreißenden Schweizer Komödie werden die Charaktere mit fast schon zärtlicher Sorgfalt gezeichnet: Figuren aus Fleisch und Blut statt vom Reissbrett. Dabei gelingt das Kunststück, eine feine, schon im Filmtitel angelegte Ironie mitschwingen zu lassen, ohne ins Unverbindliche abzudriften.
“Es ist alles erfunden, aber es ist alles wahr. Noras Name ist von Ibsen entlehnt. In den Film flossen ausserdem viele Geschichten von starken Frauen, von kämpferischen Frauen ein. Der Streik im Film ist vom Lehrerinnen-Streik 1959 in Basel inspiriert, als das Stimmrecht zum ersten Mal abgelehnt wurde .. Der Film ist nicht einfach schwarzweiss, Männer gegen Frauen, sondern er versucht zu erzählen, dass Männer genauso in Strukturen gefangen sind und eingeschränkt werden in ihrer Individualität.” (Petra Volpe im Interview in CINEMAN)
SA 13.09. |
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11:00 DF |