Eine Geschichte über die Natur und über das, was wir als widernatürlich und als normal empfinden.
Mehrfach sehen wir María und ihrem Mann Ingvar dabei zu, wie sie in einem Stall kleinen Lämmern auf die Welt helfen. Das Ganze ist Routine, nichts, was den beiden Bauern viel abverlangen würde. Doch eines Tages kommt alles anders. In ihren Blicken liegen Erstaunen und Verunsicherung. Den Grund dafür gibt die Kamera dem Zuschauer zunächst aber nicht preis. Wundersam erscheint nur, dass das Paar das in diesem Moment geborene Jungschaf zu sich ins Haus nimmt, es hegt und pflegt, als handele es sich um das eigene Baby. Einige Zeit später werden auch wir eingeweiht: Ada, so nennen sie das Lamm, ist ein Mischwesen aus Mensch und Tier und wächst nun auf wie ein richtiges Kind.
Die bizarre Offenbarung und das merkwürdige Erscheinungsbild der kleinen Kreatur könnten den Film komplett aus der Bahn werfen. Überraschenderweise gelingt es Jóhannsson jedoch, das Unglaubliche völlig normal wirken zu lassen. Weil María und Ingvar keinerlei Anstalten machen, die Situation zu hinterfragen, und das Hybridgeschöpf vielmehr als großes Geschenk begreifen, ist man selbst bereit, sich auf das eigenwillige Familienszenario einzulassen.