Ein entlegenes Bergdorf in Bosnien. Fast vergessen scheint, was hier einmal passiert ist. Doch wenn man genauer hinsieht, kann man erkennen: Der Balkankrieg hat tiefe Spuren hinterlassen: den sechs Frauen, die hier leben, ihre Männer weggenommen und aus Häusern Ruinen gemacht. Jetzt sollen sie auch noch ihr kleines Stück Land verkaufen ? an einen serbischen Baukonzern. ?Welches sind die Spuren, die wir im Schnee hinterlassen?? Das ist die Frage, die sich die junge Regisseurin Aida Begic während ihres Drehs stellte. Herausgekommen ist dabei ein beeindruckendes, authentisches Erstlingswerk, das durch seine Sanftheit und den scharfen Blick fürs Detail berührt, wofür sie mit dem ?Großen Preis der Kritiker? in Cannes geehrt wurde.
STIMMEN:?Begics Erstling vermittelt ein sehr authentisches Bild der Nachkriegssituation in Bosnien, wirkt allerdings nicht dokumentarisch, da er auch einige fantastische Elemente, wie die binnen weniger Stunden lang wachsenden Haare eines Waisenjungen im Dorf, beinhaltet. Als die Frauen am Ende des Films die bislang verschollenen Körper ihrer toten Angehörigen finden, fällt der erste Schnee, der sich über die Schmerzen der Vergangenheit legt ...