Road-Movie über zwei griechische Kinder auf der Suche nach ihrem unbekannten Vater, gedreht im Jahr 1988 von dem griechischen Regisseur Theo Angelopoulos. Das Grundmotiv des Films hat Angelopoulos einer Zeitungsmeldung entnommen: "In einer Zeitungsnotiz las ich vor einigen Jahren, daß zwei Kinder nach Deutschland aufbrachen, um ihren Vater zu suchen. Mich beeindruckte dieses starke Verlangen, den Vater zu finden".
Das vielfach ausgezeichnete filmische Meisterwerk bildet nach Reise nach Kythera und Der Bienenzüchter den dritten Film und damit den Abschluss der Trilogie des Schweigens, mit der Angelopoulos ein filmisches Panorama der (nicht nur griechischen) Gesellschaft in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts geschaffen hat.
Der Film thematisiert den Abschied von der Kindheit und die Ungewissheit der Zukunft: der Finger an der Hand aus dem Meer ist abgebrochen, wir müssen selbst unsere Richtung finden. Auch die massive Zerstörung der Natur und der Raubbau an den natürlichen Lebensgrundlagen wird in eindringlichen Bildern gezeigt. Zudem geht es um die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen, aber auch die Solidarität unter Fremden: man denke nur an den engelsgleichen Orestes oder den Soldaten am Bahnhof, der den Kindern das Geld für die Fahrkarten schenkt. Die Veränderung der Seh- und Unterhaltungsmöglichkeiten (die Schauspieler-Gruppe aus Angelopoulos früherem Film O thiasos muss mangels Zuschauerresonanz aufgeben) greift er schließlich ebenso auf wie die handlungsbestimmende Kraft von Träumen, aber auch die Sehnsucht nach einem Vater und zu wissen, woher man kommt.
"Die beiden Kinder reisen durch eine Filmlandschaft, die wie eine andere Hoffnung ist. Ich möchte glauben, daß die Welt durch das Kino gerettet wird. Das Kino ist für mich die Welt und meine Reise. Ich versuche ein paar kleine Utopien zu finden, die mich in Bewunderung versetzen können"