Die Konstruktion ist simpel: Ein verbitterter Vietnam-Veteran mit Überwachungswahn trifft auf seine idealistische Nichte mit Weltverbesserungscharme. Während der patriotische Onkel jeden verdächtigen Ausländer, also alle, fleißig aus seinem umgebauten Spionagemobil fotografiert, hilft die nettere Verwandtschaft in der Suppenküche aus. Der Mord an einem arabisch aussehenden Obdachlosen bringt die beiden zusammen: Der selbsternannte Staatsschützer wittert sofort die Vorbereitung für einen Terroranschlag. Die selbstlose Mutter Theresa sorgt sich um eine würdige Beerdigung des Opfers. Gemeinsam überführt die sanfte Gutmenschin mit dem strammen Saubermann die Leiche zum Begräbnis in einem abgelegenen Wüsten-Kaff. Während der eine dort auf ein verstecktes Schläfer-Nest hofft, will die andere nur eine weitere gute Tat vollbringen. Auf der gemeinsamen Reise (Untertitel: Auf der Suche nach der Wahrheit) prallen die gegensätzlichen Weltanschauungen aufeinander. Am Ende stehen die beiden ratlos an Ground Zero: ?Ich habe etwas anderes erwartet? ? ?Was denn?? - ?Irgendwie mehr als eine Baustelle?.
John Diehl (?Am Ende der Gewalt?) gibt den paranoiden, rechten Rechthaber beängstigend gut. Er treibt sein Kotzbrocken-Spiel bis auf die Spitze, lässt dann aber immer wieder die nötige Portion Menschlichkeit einer gebrochenen Figur aufblitzen. Umgekehrt sorgt ?Dawsons?s Creek?-Girly Michelle Williams mit charismatischem Charme für die notwendige Dosis unbefangener Leichtigkeit.