Oliver Stone setzt mit diesem eindringlichen Portrait von Fidel Castro seine Leidenschaft für die großen amerikanischen Themen fort. In "Comandante" trifft Oliver Stone auf Fidel Castro und hat drei Tage Zeit, dem Mythos dieses Mannes und seiner Politik auf die Spur zu kommen. Im Verlauf von zahlreichen aufschlussreichen Gesprächen erzählt Castro freimütig über seine Jugend, seinen Aufstieg zur Macht und darüber, wie er den gegenwärtigen Zustand seines Landes sieht. Durch die private Gesprächsatmosphäre zeichnet sich allerdings auch ein Bild des Privatmannes Castro ab, der Sophia Loren verehrt, "Titanic" leider nur auf Video gesehen hat und gesteht, niemals beim Psychiater gewesen zu sein, da dafür einfach nie Zeit war. Dabei verliert Stone aber nie die zu Grunde liegende Fragestellung aus den Augen: Wie konnte Castro als unbequemer Widersacher der Supermacht USA über vier Jahrzehnte lang die Stirn bieten.