Ein Telefon in einem Altersheim. Zelda hebt ab. Es ist ein Anruf vom lieben Gott. Er sagt ihr, dass sie doch bitte noch ein bisschen auf Erden weilen soll, im Himmel wäre gerade gar nichts frei.
Darf man darüber lachen, wenn uns der Tod ins Gesicht blickt? Sterbehilfe ist ein schweres Thema, wird hier aber leicht erzählt, komisch und vielleicht auch ein bisschen provozierend, weil gleich an zwei Tabus - das Alter und das Geschlecht - gerührt wird.
Den lieben Gott spielt Ezekiel, der das Thema Altwerden, Sterben, Selbstbestimmung und Würde auf melancholisch-humorvolle Art durchdekliniert. Seine Schwester Yana kommt zu ihm und bittet ihn, ihren Mann, der im Sterben liegt, zu erlösen. Nicht so einfach natürlich, denn das wäre Mord, einerseits, andererseits aber fehlt die Expertise für einen leichten Tod. Was tun? Ezekiel baut doch Maschinen und damit könnte man das Problem, dass niemand die Spritze ansetzen will, umgehen. Er baut einen Apparat aus Weckern, Fahrradkette, Zahnrädern, aber wie kommt man an ein todbringendes Medikament und letztendlich - wer drückt den Knopf?
Und was ist, wenn es nicht bei Yanas Mann bleibt und weitere alte Menschen leiden; was, wenn nun einer die Gruppe von Sterbehelfern anzeigt? Was, wenn sie Geld anbieten - oder: darf man vielleicht sogar wegen des Risikos Geld fordern? Und schließlich: Was, wenn das Leiden einen Bekannten trifft, wenn die Arbeit persönlich wird?
Am 03.08.2015 mit Gespräch mit Renate Ilg