Manchmal malt sie gallertartige Feenwesen, schwangere Männer, amorphe Leiber. Ein anderes Mal entstehen auf ihren Leinwänden Wesen im Glück,
Kreaturen im Paradies, Menschen, die fliegen können. Monstrosität und Zartheit liegen nah beieinander in Oda Jaunes Bildern. Ebenso die Verstörung und Rührung, welche sie bei ihren Betrachtern auslösen. Die 1979 in Sofia geborene Malerin studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, wurde Meisterschülerin bei Jörg Immendorff. Und seine Frau. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie nach Paris, um ihre Arbeit dort fortzusetzen. Ihr Galerist betreute auch Andy Warhol und Roy Lichtenstein.
Eine Filmbiografie über eine ebenso erfolgreiche wie scheue junge Künstlerin? Das hätte die Malerin nicht zugelassen und die Filmemacherin hätte es nicht gewollt. Stattdessen Zeugnisse einer komplizierten gegenseitigen Annäherung.
Während der gemeinsamen Arbeit wiederholt Skrupel, Rückzug, Verweigerung der Protagonistin. Und umsichtige Manöver seitens der Filmemacherin, um etwas vom fragilen Akt des Malens der Oda Jaune sichtbar zu machen, ohne ihn darüber zu beschädigen oder nur wohlfeil zu illustrieren.