Alternativlos. Die öffentlichen Diskussionen sind von Fatalismus geprägt. Es gibt keine Ziele mehr jenseits des Sparzwangs. Die Wirtschaft, das Klima, die Überbevölkerung: hinter jeder Ecke lauert die nächste Krise. Die modernen Medien versorgen uns minütlich mit der nächsten Hiobsbotschaft. Wir denken, daß wir handeln müssten. Aber wir fühlen uns machtlos. Wir schränken uns ein. Wir fordern nicht mehr. Wir ziehen uns zurück. Es fehlen die verbindenden Werte jenseits der Ökonomie. Was kann man schon ausrichten?
HAPPY HAPPY spielt in einer Gesellschaft, in der die Effizienz zum bestimmenden Wert geworden ist. Die Synapsenbildung muss frühestmöglich gefördert werden, die Schule kürzer, das Studium zielgerichteter, die Arbeit organisierter. Die Musik und die Musen verlieren ihren freien Geist und ihre spielerische Unschuld, sie werden auf ihre funktionalen Dienste reduziert: sie dienen dem effektiveren Lernen, dem effektiveren Kommunizieren, dem effektiveren Entspannen, dem effektiveren Erleben. Die Musik hat ihren Wert an sich verloren. Vielleicht auch das Leben.
In einer Art Wunderkammer versammelt HAPPY HAPPY Eindrücke, Zitate und Szenen zu einem Plädoyer an die geistige Selbständigkeit und die Mit-Menschlichkeit. Auf den Ursprung des griechischen Theaters zurückgreifend ist das Stück für eine Sängerin und Chor konzipiert, das Verhältnis zwischen Individuum und Menge erforschend. Das Lied des Einzelnen verliert sich in der Partywut der Vielen. Das Leben geht weiter. Happy Happy.