Deutschlandpremiere
Japan. Ein Blick in die Vergangenheit? Auf eine fast ausgelöschte Tätigkeit? Sie symbolisiert sich in den ruhigen Unterwasseraufnahmen, die wie von einer anderen, vergessenen Welt scheinen. An einem abgelegenen Ort in Japan lebt eine Gemeinschaft von Fischerinnen in harmonischer Fortführung ihrer Traditionen. Jeden Tag tauchen die Ama- San ohne Taucherflasche ins Meer, um Algen, Krustentiere und Muscheln zu sammeln, die sie verzehren oder verkaufen. Sie sind zwischen 50 und 85 Jahre alt. Magische, mit im Bild schwebender Emotion gefüllte Sequenzen ziehen sich durch den Film: die Tauchgänge und ihre rituelle Vorbereitung, die Routinen in den Familien, die Feste der kleinen Gemeinschaft, Karaoke.
Nicht selten entsteht der Eindruck, dass die Zeit stillsteht und man einen Film von Ozu sieht. Die fast traumartigen Sequenzen der Tauchgänge schließen an Szenen an, die in ein warmes Licht getaucht sind und das Leben der Familien und der Gemeinschaft beschreiben. Dem drei Generationen umfassenden Langfilm, der eine scheinbar von jeglicher Form von Konflikt befreite Welt und eine mögliche Daseinsform von Glück zeigt, entströmt eine Form von vollendeter Harmonie.