Wer ist dieser verschrobene Patient, der schon seit vielen Jahren in der herunter-gekommenen Klinik in Buenos Aires untergebracht ist und wegen Depression und posttraumatischen Störungen behandelt wird? Als der junge Psychiater Ezequiel sich des Falls annimmt, fasziniert ihn am 85-jährigen Fermín Tundera vor allem seine Sprache: sie besteht ausschließlich aus Texten alter Tangolieder. Langsam öffnet sich Ezequiel eine längst vergessene Welt voller Lebensfreude und Energie, Liebe und Tanz, aber auch Tod und Verrat. Und wie sich der alte Fermín an seine Vergangenheit im pulsierenden Buenos Aires der Vierziger Jahre und längst verdrängte Geheimnisse aus der Militärdiktatur in den Siebzigern erinnert, lernt Ezequiel durch ihn, sich auf das Leben heute mit all seinen Unwägbarkeiten einzulassen. Das liegt nicht zuletzt an Fermíns temperamentvoller Enkelin Eva, eine ausgezeichnete Tangolehrerin, die ihm beibringt, Tango nicht als bloßen Tanz, sondern als Blick auf die Welt und Art zu leben zu begreifen. Ein Fest für Augen und Ohren, das die Erzählkunst des magischen Realismus feiert. Komisch, tragisch und sehr, sehr leidenschaftlich!