Der Autodidakt Auguste Rodin, der niemals eine anerkannte Ausbildung als Künstler genossen hatte, war bereits über vierzig, als er seinen ersten öffentlichen Auftrag vom französischen Staat erhielt, für das gerade neu eröffnete Musée des Arts Décoratifs in Paris ein Bronzetor, das sogenannte Höllentor, zu gestalten. Rund 37 Jahre arbeitete er an der Skulptur, die erst nach seinem Tod endgültig fertiggestellt werden konnte. Neben diesem Kunstwerk widmet sich der Film vor allem einem weiteren der Hauptwerke des Plastikers und Bildhauers, dem Denkmal für Honoré de Balzac. Und bei den Gängen durch die Ateliers des Meisters fällt wie selbstverständlich der Blick auch auf andere bekannte Werke Rodins: Der Kuss etwa oder Der Denker.
Auguste Rodin ist ein Klotz von einem Mann, einer, der nicht viele Worte macht, sondern vor allem ein Mann der Tat ist. Eingehüllt in einen leinenen Ateliermantel, der ihn vor dem Gips und dem Staub schützt, steht Rodin zwischen zwei Frauen. Da ist einerseits die begabte Schülerin Camille Claudel, mit der ihn eine fruchtbare künstlerische Symbiose und eine amour fou zu gleichen Teilen verbindet. Andererseits führt an seiner Seite seine langjährige Begleiterin Rose Beuret, die er erst am Ende seines Lebens heiraten wird, ein Schattendasein und erscheint oft eher als Dienstbotin, bis sie sich gegen ihren Status und Rodins anderen Affären wehrt.