Was haben das Leben und die Entstehung eines Kunstwerks gemeinsam? Warum bleibt das Bild, das gemalt wird, nicht stumm und warum bewegt sich die Zeit nur in eine Richtung? Was geschieht, wenn die Erinnerungen an die verlorene Zeit wieder auftauen und das Gedächtnis fluten? Die heute 89jährige Malerin Annemarie Mahler-Ettinger stellt sich ihren eigenen Fragen. Sie begegnet dem gelebten Leben und damit auch dem Mädchen, das sie einmal war. Sie musste Anfang 1939 mit zwölf Jahren ihre Heimatstadt verlassen und allein in die USA flüchten. Sie wuchs in Manhattan auf, ging in Berkeley aufs College und wurde eine amerikanische Künstlerin und Wissenschaftlerin. Seit 1955 lebt sie in Bloomington, Indiana, malt und schreibt autobiografische Texte. Das Medium der Begegnung sind die Bilder und der künstlerische Prozess, wie sie ihn wahrnimmt.