Der irische Adelige Redmond Barry muss Mitte des 18. Jahrhunderts seine Heimat verlassen, weil er sich auf eine Auseinandersetzung mit dem Falschen eingelassen hat. Der junge Abenteurer gelangt in Diensten der englischen Armee schließlich nach Preußen. Politik und damit die kriegerischen Aktivitäten der Staaten interessieren Barry aber nicht, er möchte gerne in der Gesellschaft aufsteigen. Die Chance dazu erhält er auf indirektem Wege ausgerechnet durch die Preußen. Denn nachdem Barry in die Gefangenschaft des Feindes geraten ist, schickt ihn Hauptmann Potzdorf an den preußischen Hof, um einen irischen Kartenspieler auszuhorchen, den die Preußen für einen gegnerischen Spion halten. Die beiden Landsleute verstehen sich aber bestens, verlassen Preußen und bilden eine erfolgreiche Falschspielergemeinschaft. Auf ihrem Weg durch die gehobene Gesellschaft lernt Barry die englische Adelige Lady Lyndon kennen, die er heiratet. Aber sein Glück ist bedroht, denn seine Frau hat einen Sohn aus erster Ehe, der Barry die Adelsposition streitig machen könnte.
Mit Barry Lyndon von 1975 gelang Stanley Kubrick ein einzigartiges, bildgewaltiges Meisterwerk, das von seiner authentischen Atmosphäre lebt. Ausgezeichnet mit vier Oscars beeindruckt der Film durch seine opulente und ausdrucksstarke Optik. Der Zuschauer wird in die Zeit des 18. Jahrhunderts versetzt, die Szenenbilder erinnern an Landschaftsgemälde englischer Maler. Der Production Designer Ken Adam erschuf ein Gesamtkunstwerk, ein filmisches Stillleben, das besonders eindringlich aufzeigt wie die Kunst die Ästhetik eines Films bestimmen kann.