Eine berührende Zukunftsvision für Mensch und Natur.
Als der Bayerische Wald 1970 zum ersten international anerkannten deutschen Nationalpark gekürt wurde, war das Konzept, den Wald in keiner Weise zu bewirtschaften und sich selbst zu überlassen, ganz neu und nicht unumstritten. Zusammen mit dem benachbarten tschechischen Nationalpark Šumava ist der Bayerische Wald heute das größte Waldschutzgebiet in ganz Mitteleuropa. Das urwüchsige Areal dient unzähligen Tier- und Pflanzenarten als „Arche Noah“, zugleich nutzen Menschen das Gebiet als Erholungsgebiet. Hier gibt es umgestürzte Bäume, Luchse, die durchs Unterholz streifen, undurchdringliches Dickicht und unzählige Käfer, die in morschen Baumstämmen leben. Mitten im dichtbesiedelten Europa erobert sich die Natur ihren Lebensraum zurück. Eine Waldlandschaft, die sich ohne Einfluss des Menschen entwickeln darf. Das Ergebnis sorgt bis heute für Staunen. Aus den einstigen Wirtschaftswäldern wächst ein Urwald heran, ein einzigartiges Ökosystem und ein Refugium der Artenvielfalt.