Seit jeher verbringt die Familie Solé den Sommer auf ihrer Pfirsichplantage in Alcarràs, einem Dorf in Katalonien. Aber die diesjährige Ernte könnte die letzte sein; der Familie droht die Zwangsräumung. Die Bäume sollen durch Solarpaneele ersetzt werden, was zum Zerwürfnis innerhalb der Familie führt. Zum ersten Mal sehen die Solés einer ungewissen Zukunft entgegen. Mehr als ihre Plantage steht auf dem Spiel.
Wie in ihrem Debüt Summer 1993 findet Carla Simón erneut ihren Stoff im von ausgeprägten Jahreszeiten und einem wechselhaften Klima bestimmten Landleben in Katalonien, das sie aus eigener Anschauung kennt. Wirtschaftliche Sorgen verschärfen die familiären Dynamiken: Die Jüngeren leben ganz im Hier und Jetzt, während der Vater stur die Augen vor der unmittelbaren Zukunft verschließt und der Großvater sich auf ein lang vergessenes Versprechen beruft, um den Anspruch auf das Haus geltend zu machen. Die unterschiedlichen Haltungen werden von einem natürlich agierenden Ensemble verkörpert, das uns auf subtile Weise politisch relevante Themen näherbringt. Wenn Tradition das Einzige ist, bei dem sich alle einig sind, bedeutet das nichts Gutes für die Zukunft.