07.05.2024, 20:00 Uhr, Kino Starnberg: Filmgespräch mit Regisseur Offer Avnon
In Kooperation mit dem KulturForum Starnberg e.V. (Das Gespräch leitet Ernst Quester)
Zehn Jahre hat der israelische Filmemacher Offer Avnon in Deutschland gelebt. Sein Aufenthalt in dem Land, für das er als Sohn eines Holocaust-Überlebenden widersprüchliche Gefühle hegt, hat ihn zu einem sehr persönlichen Dokumentarfilm motiviert. Darin lässt er Deutsche, Juden und Polen über ihr Leben erzählen und ihre Sichtweise auf den Zweiten Weltkrieg, den Holocaust und die Nachkriegszeit darlegen. In Israel reflektiert er auch über das schwierige Zusammenleben von israelischen Juden und Arabern. Bruchstückhaft, assoziativ und gedankenreich, bezieht der Film Landschaften und Gegenstände ein und ist mehr an Fragen und Einstellungen als an einem Dialog interessiert. Die Beurteilung der Bilder und Protagonisten überlässt er meist dem Publikum.
Nach zehn Jahren in Deutschland, wo er „die schöne Sprache des ehemaligen Erzfeindes“ erwarb, kehrt der Filmemacher zurück nach Haifa und lässt seine Zeit zwischen Rhein und Neiße Revue passieren, schaut aber auch mit verändertem Blick auf seine Heimat. Das Resultat ist eine komplexe Montage von Bildern dieser Jahre: Gespräche, Landschaften und Gegenstände, gesucht und gefunden in Deutschland, Polen und Israel. Der Film ist eine Suche nach den Spuren und der Gegenwart der Shoah in unserer heutigen Gesellschaft und in unserem Bewusstsein.