Nach diesem Film werde das Kino nie mehr so sein wie zuvor - das soll François Truffaut nach der Premiere von Außer Atem gesagt haben. In den Straßen von Paris gedreht, mit jungen Darstellern, die sich frei vor der Kamera bewegen, und einem schnellen Rhythmus brachte dieser Film wie kein anderer das Lebensgefühl der 1960er Jahre zum Ausdruck.
Auf dem Weg nach Paris gerät der Autodieb Michel Poiccard mit einer gestohlenen Luxuslimousine in eine Geschwindigkeitskontrolle. Er erschießt einen Polizisten und versteckt sich bei der jungen Amerikanerin Patricia, die in Paris Zeitungen verkauft und sich das Ziel gesetzt hat, Journalistin zu werden. Während Michel versucht, Geld für die gemeinsame Flucht aufzutreiben, gerät Patricia ins Visier der Polizei und muss sich zwischen ihren Gefühlen und ihrer Karriere entscheiden.
Mit diesem billig gedrehten Film revolutionierte Jean-Luc Godard die Filmsprache und stellt die Regeln des Film noir auf den Kopf. Der glücklose Kleinkriminelle Michel ist nur eine Parodie der coolen Hollywood-Helden. Und Patricia, die nach Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit strebt, ähnelt so gar nicht der klassischen Gangsterbraut. In ihrer Suche nach Glück und Freiheit wurden die beiden zu Ikonen der Jugendkultur, die Darsteller Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo zu Stars der Nouvelle Vague.