Ein Film für Tarkowskij und Ozu-Liebhaber. In ruhigen Bildern und weiten Einstellungen wird der Gegensatz zwischen ländlicher Idylle und Kälte der Großstadt sowie von der Distanz, die sich unwiderruflich einstellt, sobald der Mensch älter wird, erzählt.
Mahmut, früher ein engagierter Fotograf, verdient jetzt seinen Lebensunterhalt mit Aufnahmen für Werbekataloge. Er ist geschieden und hat kaum soziale Kontakte. Eines Tages taucht Yusuf auf, ein Verwandter aus Mahmuts Heimatstadt. Yusuf ist arbeitslos. Bis er einen Job findet, soll er bei Mahmut wohnen. Mahmuts kleine heile Welt, sein durchgeplanter Alltag und Ordungswahn, verpackt in einem vermeintlichen intellektuellen Dasein, kommen durch Yusufs Anwesenheit durcheinander. Die Jobsuche stellt sich als aussichtslos heraus. Immer mehr muss Mahmut feststellen, dass Yusufs einfachesLleben und Scheitern, sein jugendliches Chaos ihm einen Spiegel vorhält.
"Weit" ist eine minimalistisches Meisterwerk, das sich nicht ganz ohne Tragikomik in die Abgründe des modernen Menschen wagt, vergleichbar mit den Meisterwerken von Tarkowskij, Ozu und Kiarostami.