Der Preis von Heimat und Profit, die Verführungskraft des Geldes und ein kleines Alpendorf in Zeiten der Globalisierung. In sechs Jahren wandelt sich ein Alpendorf in eine Großbaustelle.
Andermatt liegt auf fast 2000 Metern Höhe am Gotthardpass. Seit es den Autobahntunnel gibt, kommen hier nur noch wenige Touristen vorbei. Die Skilifte sind veraltet, die Jugend wandert ab. Da taucht 2008 der ägyptische Investor Sawiris auf, der ein riesiges High-End-Resort für den globalen Jetset bauen will: 490 Ferienwohnungen, 20 bis 30 Villen, sechs Luxushotels, ein Golfplatz.
"Wir haben alles verkauft, den Boden, das Dorf, unser Leben", sagt einer der Bauern. "Das ist die Chance unseres Lebens", sagt ein Pärchen, das hier oben eine Kneipe betreibt. "Wifi im Sessellift und Heizung in den Sitzen, das ist die Zukunft", sagt der schwedische Skigebietserschließer. Und Samih Sawiris strahlt: "Bei meinem Projekt gibt es nur Gewinner: mich, die Touristen. Das Dorf."