Wien in den 1950er-Jahren: Ein Haushalt voller Frauen und eine Kindheit gebannt auf 8mm-Film, festgehalten von der 13-jährigen Johanna. Eine Kindheit, wie sie sich zugetragen hat in der Vergangenheit – oder zumindest in der Erinnerung. Fragmente einer Familiengeschichte, durchzogen von einem besonderen Geheimnis. Ein Haushalt voller Frauen und darin eine Konstante: Die Großmutter Maria Steinwendner, die wöchentliche Kochklubs veranstaltet. Nur gekocht wird nie.
Was ist Realität? Johanna filmt die Geborgenheit im Unspektakulären, in den hierarchischen Strukturen des Frauenhaushalts mit der Großmutter als Oberhaupt. Die kleine Schwester, die beste Freundin, Johanna selbst inmitten immer wiederkehrender und dennoch fremder Frauen. Erst über ihren Blick durch die Kamera entdeckt Johanna allmählich Dinge, die sie „mit bloßem Auge“ vielleicht gar nie gesehen hätte.
FSFF-Preisträger 2018, Perspektive Junges Kino.