Temporeich und dicht. Eine Frau verliert ihren Mann und ihren kleinen Sohn durch einen Bombenanschlag. Aber der Film ist mehr als ein persönliches Drama. Er fiktionalisiert ziemlich realistisch die Gefühle von Hinterbliebenen, deren Liebste durch den NSU ermordet wurden, denn der Bombenanschlag im Film – das ist rasch klar – wurde von zwei Nazis verübt.
Fatih Akins Film ist formal in drei Kapitel unterteilt. Die Familie ist das emotionale Drama von Verlust und Trauer. Gerechtigkeit zeigt in nahezu klassischer Gerichtsfilmmanier den Prozess. Der letzte Teil heißt Das Meer und wie schon öfter in seinen Werken sieht Akin in der weiten Wasserfläche und dem fernen Horizont ein Bild für den Tod.