Alice Miller ist eine Bestsellerautorin, spätestens nach ihrem Bestseller «Das Drama des begabten Kindes». Aber privat kann sie Stellung beziehen. Ihr Sohn Martin wird von seinem Vater
Nach dem Tod seiner berühmten Mutter Alice Miller im Jahr 2010 hat Martin Miller, ebenfalls Psychotherapeut, in einem Interview mit der NZZ das erste Mal von der Diskrepanz zwischen Millers Werk und ihrem Lebensalltag gesprochen. Sie habe zwar immer wieder interveniert, aber Martins Vater Andreas letztendlich nicht davon abhalten können, ihn verbal und physisch zu schlagen.
Erst am Ende ihres Lebens erkennt und versteht sie ihre eigenen Verdrängungen, die doppelten Wände ihres Bunkers, das forcierte Schweigen und die Tragik des Schicksals der zweiten Generation und damit ihres Sohnes Martin, der so wie alle anderen Betroffenen der zweiten Generation die Angst ihrer Eltern zwar kennt, aber nicht mehr die Gründe für die Angst, die Realität hinter der Angst.