Ein richtiger Künstler muss heute irgendwie ein Monster sein und die richtige Mischung von Provokation und Faszination beherrschen, meint Autor und Regisseur Peter Schamoni. 1995 drehte er eine Dokumentation über eine selbst ernannte Terroristin der Kunst, Niki de Saint Phalle. Bei uns berühmt geworden ist die amerikanisch-französische Kunstrebellin vor allem durch ihre bunten, fröhlichen Nana-Frauen.
Höhepunkt der Dokumentation ist die Eröffnung des Tarot-Gartens in der Toskana, 100 km nördlich von Rom gelegen. Die monumentalen Bauwerke veranschaulichen Niki de Saint Phalles Interpretation der Großen Arkana, jener Tarotkarten, welche die universalen Prinzipien des Lebens darstellen. Wen man wirklich in den wunderschönen Bildern entdecken kann, ist eine inspirierte Künstlerin, die zusammen mit ihrem kongenialen Partner Jean Tinguely das Kunstbewusstsein unseres Jahrhunderts stark geprägt hat. Peter Schamoni erhielt für das einfühlsame Porträt den Bayerischen Filmpreis.