Liebe Kino-Breitwand-BesucherInnen,
wie Sie sicher alle wissen, sind die Kinos bis auf weiteres geschlossen. Wahrscheinlich werden wir dafür entschädigt, doch ist das leider nur ein kleiner Trost für entgangene Kommunikation und Stunden.
Kulturschaffende wollen vermitteln, anbieten und damit unterhalten. Die etwas despektierliche Wortwahl für die "Unterhaltungsindustrie" schmerzt dadurch umso mehr.
Wir Kulturschaffende haben uns die letzten Monate bemüht, Sie alle langsam zurück zu gewinnen und vor allem einen Raum zu bieten, zu dem Sie kommen können, um sich sicher zu fühlen. Wir haben Regeln aufgestellt und Schutzkonzepte erstellt. In den meisten Fällen hatten Sie in unseren Räumen in den letzten Monaten einen Abstand von vier, fünf Meter bei bester Durchlüftung der Räume. Nun wird die Bevölkerung abends wieder in Räume gedrängt, in denen es keine Schutzkonzepte gibt und dazu den Medien und der wahren Unterhaltungsindustrie ausgesetzt, alleine, mit sich, ohne Austausch nach und vor dem Theater, dem Film, dem kulturellen Ereignis.
Schade! Schade um die Abende, die in den letzten Tagen so wunderbar waren. Egal ob über besondere Filme diskutiert wurden, wir ein Opernerlebnis hatten, Klassiker bewundern und bei Klassikern lachen, neue kulturelle Anstöße besprechen konnten, es ist erst einmal wieder vorbei.
Jetzt wurden die gleichen Orte wie beim ersten Lockdown geschlossen. Ohne Rücksicht auf Hygienekonzepte, die eingehalten wurden. Ohne Nachdenken, ob die Maßnahmen vielleicht schon in den letzten Tagen auf die Falschen ausgerichtet waren. Meine Angst ist, dass es wieder länger für uns Kulturschaffende dauert als jetzt angesprochen. Schon einmal wurden wir vertröstet und vertröstet. Die erste Schließung dauerte für uns drei Monate! Wer sorgt dafür, dass wir wieder öffnen, wenn wir jetzt erneut als erste geschlossen wurden. Ich kann Sie, die uns unterstützen, nur bitten, überall, wo Sie können, darauf einzuwirken, dass wie wieder öffnen.
Es geht hier nicht nur ums Geld, sondern darum, dass wir GERADE JETZT öffentliche Kultur brauchen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute
Matthias Helwig