Die Geschehnisse in der Vergangenheit wirken bis ins Heute.
Über das Leben in Demmin lässt sich das ganze Jahr hinweg nicht viel anderes sagen als über das Leben in Mecklenburg-Vorpommern generell. Doch am 8. Mai erinnert man sich hier an ein trauriges Kapitel der deutschen Geschichte: Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kleinstadt Demmin der Roten Armee kampflos überlassen, doch aus Angst vor dem mit Gewalt, Bränden und Vergewaltigungen einhergehenden Einmarsch der sowjetischen Soldaten, begingen ca. 900 Menschen Suizid, indem sie sich erhängten oder ertränkten, was in etwa jeder 17. Bewohner der Stadt war.
Auch wenn dieses Trauma schon weit zurückliegt, ist es bis in die Gegenwart präsent - nicht zuletzt dadurch, dass sich viele Neonazis hier jedes Jahr zu einem "Trauermarsch" im Gedenken an die Toten zusammenfinden, die einen der größten Massenselbstmorde der deutschen Geschichte markieren.