Ein berührender Film über die dunklen Flecken in Familienerinnerungen, deutsche Politgeschichte, menschliche Abgründe und Identität. Spannende Einblicke in die Bonner Republik mit alten Fernsehaufnahmen, geprägt von einem Glauben an das politische System. Eine Randfigur dieser Ära war Leo Wagner, CSU-Politiker und vor allem ein abwesender Vater und Großvater.
Nachtclubs, vor allem schöne Frauen und dann irgendwann heimfahren und wieder einen auf Familie machen… So erinnern sich die Kinder der Polit-Elite an ihre Väter. Auch Leo Wagner blieb für seine Familie ein gerüchtumwobenes, gefürchtetes Phantom. Beim Misstrauensvotum gegen Willy Brandt soll Wagner die eigene Partei verraten haben. Der Filmemacher forscht nach, trifft Journalisten und Kriegsveteranen, findet sich zwischen Stasi- und Gerichtsakten sowie im Rotlichtmilieu wieder – dort ist Leos Vermögen verpufft.