Ein dysfunktionales Bildungssystem bildet die Folie für atmosphärische Blicke auf die sozialen und emotionalen Spannungen der ungarischen Gegenwart mit ihren nationalistischen Narrativen. Eine junge Lehrerin und ein neuer Schüler aus dem Ausland spiegeln sich in ihrer Reaktion auf den allgegenwärtigen Anpassungsdruck und Stillhaltegebote aus der pädagogischen Steinzeit. Mit Ausnahme der Hauptdarstellerin ausschließlich mit Laien und improvisierten Dialogen an einem einzigen Drehort entstanden, verzichtet das unabhängig produzierte Debüt auf jede billige Denunziation, die das Genre des Schulfilms ansonsten bereithält. (Stephan Settele)