Eine gelungene, sehr moderne Interpretation des Schubertschen Liederzyklus Winterreise. Ein junger Mann versucht den Schmerz der Liebe zu vergessen. Er bricht zu einer Wanderung auf, um die Verletzungen und den Betrug zu überwinden.
Franz Brenninger lebt in einem bayerischen Dorf. Alles ist so, wie es dort ist: Viele Bungalows im hübschen Voralpenstil für die fleißigen Mitbürger, und zwei Garagen nebenan, damit auch für alle zu sehen ist, was man sich hier so leisten kann. Eine Wirtschaft und ein Unternehmer, der ein bisschen Arbeit schafft für die, die nicht am frühen Morgen nach München fahren und eine Sparkasse, die ihm Kredite gibt, solange es vertretbar ist jedenfalls, und manchmal, man ist ja befreundet, noch etwas länger. Ein Arzt und ein Pfarrer, der einem die Beichte abnimmt, und ein Puff mit ein paar mütterlichen Huren, denen man alles beichten kann, was man dem Herrn Pfarrer besser nicht erzählt. Franz Brenninger muss aus diesem Umfeld ausbrechen, um zu sich zu finden und sein Leben zu verstehen. Er wähnt sein ganzes Leben verloren, so als wäre er nie am richtigen Platz gewesen.
Diese Unruhe bringt Bierbichler sehr gekonnt auf die Leinwand. Problemlos wechselt der Theaterschauspieler zwischen Momenten voller Freude und Tatendrang und Momenten der Niedergeschlagenheit und Traurigkeit.