Still und trotzdem aufmüpfig blickt die junge Frau ihrer Umwelt entgegen.
Wortlos erledigt sie ihre Arbeit im Medizinlabor und wenn sie doch einmal etwas sagt, scheint es jedes Mal, als würde sie sämtliche Grenzen überschreiten. Abseits von Touristenströmen und Ferienwohnungen sind die Grenzen in den Gassen und Hinterhöfen des kroatischen Küstenorts Šibenik eng gesteckt. Doch Marijana sind Regeln und Äußerlichkeiten egal; sie hat ganz andere Probleme. Als ihr herrischer Vater einen Hirnschlag erleidet, muss sie die vierköpfige Familie plötzlich alleine durchfüttern. Nach einem ersten Schock tritt mit der neuerlichen Übernahme von Verantwortung auch ein ungeahntes Freiheitsgefühl, sowie ein Hauch von Verständnis für die repressive Art des nunmehr ans Bett gefesselten Patriarchen ein. Auf nächtlichen Streifzügen bricht sie aus der viel zu engen elterlichen Wohnung ebenso aus, wie aus den engmaschigen Moralvorstellungen der Gesellschaft. Die wilde und zugleich introvertierte Anmut Marijanas spiegelt sich in den unkonventionellen Aufnahmen eines ganz prosaischen, eher abweisenden Šibeniks und die unerhörte Widerständigkeit der Hauptfigur hallt im ganzen Film wider.