Eine wirkliche Dokumentarfilmkomödie. Über den Klang, das Vokabular und die Musik der Dialekte. Er macht deutlich, auf wie verschiedene Weise die Menschen schön reden können. Das langt «vorig», wie die Schweizer sagen, zumal der Film nicht leistet, was ihn so langweilig hätte machen können: Er sucht keine historische Tiefenschärfe und soll weder Anamnese, Diagnose noch Prognose sein. Er macht nur deutlich, auf wie verschiedene Weise die Menschen schön reden können und ist dabei wunderbar originell.
Was heißt eigentlich «omegäng»? Auf der Suche nach einem vergessenen berndeutschen Dialektwort erzählen und befassen sich Menschen mit dem Schweizer Dialekt und seiner Vielfalt. Während in Kellern tausende Flüche schlummern und akribisch Millionen Zettel mit Dialektwörtern alphabetisch aufgearbeitet werden, schneidet Mundart auf den Bühnen des Landes als feministische Poesie messerscharfe Kritik in eine Landschaft, die eigentlich schon längst in «Böle» und «Zwiebele» zweigeteilt ist.
«Einem den Schlitten nachziehen» heißt, ihm zu schmeicheln, der «Sunntigshääs» ist ein Anzug, und ein «Huotüener» ist einer, der nach Hause begleitet wird, vermutlich weil er zu betrunken ist zum Selberlaufen.
Wie ist es um unsere Mundart «zmitzt» im globalisierten Zeitalter bestellt? Als vor 160 Jahren das «Eisenbahnzeitalter» begann, fürchtete die Schweiz, Hochdeutsch könnte die Mundart verdrängen. Das Gegenteil ist eingetroffen. Die Mundart hält sich hartnäckig und treibt immer neue Blüten.