„Eine Familie ist wie ein Baum ... wenn sich ein Vogel darauf setzt, heißt das noch lange nicht, dass er dazugehört ...“ – muss die junge Rumänin Irina von ihrer zukünftigen Schwiegermutter hören. Im Mittelpunkt ihres Konflikts steht Erwin. Mit Ende 30 betreibt er zurückgezogen mit seiner Mutter eine Tankstelle irgendwo in der Provinz. Durch Irina wird das biedere Dasein von Mutter und Sohn gehörig auf den Kopf gestellt. Erwin, der sich am liebsten mit seinem Aquarium beschäftigt, ist von ihrer Energie völlig überfordert. Seine Mutter hingegen bewegt die Angst, ihren einzigen Sohn an Irina zu verlieren. Dabei haben sie sich selber an eine rumänische Heiratsagentur gewendet, damit Erwin versorgt ist, wenn seine Mutter mal nicht mehr ist. Und nun sitzen die drei zwischen allen Stühlen, irgendwo zwischen Aufbruch und purer Verzweiflung, weil sich ihr Leben von Grund auf ändern wird: Irina verschweigt, dass sie in ihrer Heimat eine kleine Tochter zurückgelassen hat. Die Mutter, einst eine starke Frau, die immer alles allein regeln musste, spürt, wie ihre Kräfte schwinden. Und Erwin, der immer noch in seiner Rolle des unmündigen Sohnes gefangen ist, muss lernen, ein eigenständiges Leben zu führen.
Der österreichische Autor Robert Seethaler, der das Drehbuch schrieb, verarbeitete eine Variation des Themas in seinem Roman «Die weiteren Aussichten».