er Gaukler Zampano führt ein armseliges Wanderleben. Eines Tages kauft er für 10.000 Lire die einfältige Gelsomina ihrer eigenen Mutter ab. Gelsomina muss nun für ihn kochen und waschen und den Pausen-Clown spielen, wenn er in Dörfern und Kleinstädten als Kettensprenger auftritt. Gelsominas schüchterne Versuche, ihm menschlich näher zu kommen, sind vergeblich. In einem kleinen Zirkus begegnen die beiden dem Seiltänzer Il Matto, der auf Gelsomina einzugehen weiß. Als Zampano den ihm verhassten Artisten bei einer Schlägerei tötet, bekommt Gelsomina einen Schock. Ihr ständiges wehklagendes Geschrei ist Zampano nun lästig, so dass er sie bald sitzen lässt. Als er später von ihrem Tod erfährt, spürt er jedoch zum ersten Mal das Gefühl absoluter Einsamkeit. Federico Fellini beschäftigte sich jahrelang mit der Idee zu diesem Film um eine Frau und einen Mann, die gegensätzlicher nicht sein konnten, ehe er schließlich Produzenten für sein Projekt fand. Bei allem Realismus der Milieuschilderung, gelang es Fellini, die Geschichte des verhärteten, menschlich verkümmerten Zampano und der naiv-gutmütigen Gelsomina zum Gleichnis für menschliche Not und Größe werden zu lassen. Mit "La Strada", der sich durchaus auch einer spirituellen Deutung öffnet, ging Fellini erstmals über das Terrain des Neorealismus und seiner Sozialkritik hinaus, auch wenn der Film sich unbedingt auf die Seite der Schwachen und Unterdrückten stellt. Dennoch wurde Fellini von einigen Kritikern die Abkehr vom reinen Neorealismus als Verrat vorgeworfen. An der Seite von Anthony Quinn spielte Fellinis Frau Giulietta Masina als Gelsomina die Rolle ihres Lebens. "La Strada" wurde ein Welterfolg und mit Preisen, unter anderem einem Oscar für den besten fremdsprachigen Film, überschüttet.