Auf Sardinien findet Flippa ihre ältere Schwester Furia wieder, die eine Weile aus ihrem Leben verschwunden war. Gemeinsam verbringen die beiden Zeit in einer Frauenselbsthilfe-Kommune, driften schließlich aber wieder auseinander. Flippa zieht weiter, auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Knoten der Heterosexualität zu durchtrennen. Martha Mechows Langfilmdebüt ist ein genuin freier Film, der sich bei jeder Gelegenheit produktiv ablenken lässt.
Unmittelbar nach seiner Auszeichung mit dem Großen Diagonale-Preis für den Besten Spielfilm im Rahmen der Diagonale wird dieses charmante Regiedebüt, das bereits auf internationalen Festivals wie FID Marseille, Wrocław Nowe Horyzonty Festival oder Doclisboa begeisterte und im Vorjahr im Rahmen der Viennale mit dem ERSTE-Bank-Filmpreis ausgezeichnet wurde, eine Woche lang in Wien zu sehen sein.
"Vom ersten Bild, vom ersten Ton an waren unsere Sinne hellwach. Gebannt und mit leisem Staunen folgten wir einem unberechenbaren Reigen, der von einer unbändigen Experimentierfreude und Lust am Geschichtenerzählen durchdrungen ist. Wie es Regisseurin Martha Mechow hier schafft, durch ihren poetisch-verspielten Umgang mit Sprache und Text, mit Sprechen, Verfremdung, mit Irritation und Musik eine audiovisuelle Skulptur zu komponieren, die mal leichtfüßig ist, mal verkopft, mal poetisch, albern, dann wieder ernst, aber immerzu lebendig, hat uns begeistert. Wir sind Figuren begegnet, die uns überrascht und fasziniert haben. Die eine unbedingte Sehnsucht nach Freiheit atmen. Einem Ensemble an jungen Frauen, die sich zu einem kraftvollen und faszinierenden Gefüge formieren." (Auszug aus der Jurybegründung Grosser Diagonale Preis Spielfilm)
"Die ängstliche Verkehrsteilnehmerin ist außergewöhnlich: ein Film, der sowohl in intellektueller als auch in formaler Hinsicht eine Entdeckungsreise darstellt. Vordergründig ist es die Geschichte einer jungen Frau, Flippa. Sie findet ihre Schwester Furia auf Sardinien, in einer feministischen Kommune von jungen Frauen. (...) In einem ungeschliffenen und antinaturalistischen Stil kombiniert Mechow Elemente des Kinos, des Theaters und der Literatur: Improvisation, poetische Sprache, freimütige philosophische Betrachtungen, hemmungslose Höhenflüge und sogar eine eingehende Analyse der Romane von Jane Austen." (Auszug Jurystatement ERSTE-Bank-Filmpreis)