In memoriam Leonhard Cohen. Wie in vielen anderen Filmen wird seine wunderbare Musik auch hier in Nanni Morettis Meisterwerk verwendet. Ein schöner Sommertag in Italien. Nanni Moretti fährt auf seiner Vespa durch die Straßen von Rom. Vergeblich pendelt er mit seinem Freund Gerardo von Insel zu Insel, auf der Suche nach einem ruhigen Fleckchen. Hartnäckig klappert er einen Arzt nach dem anderen ab, in der Hoffnung, irgendwann einmal erfolgreich behandelt zu werden...
Nanni Moretti liefert in Form eines filmischen Tagebuchs in drei recht unterschiedlichen Episoden seine persönlichen Gedanken zur heutigen Gesellschaft und über die kleinen und großen Wunder des Lebens und Überlebens.
Ostia, Lazio, Lipari, Panarea, Salina, Stromboli, Alicudi (vor Ort gefilmt): Noch heute möchte man am liebsten aufspringen und die Hüften schwingen, wenn Nanni Moretti im Sommerhit von 1994 auf seiner Vespa durch die Strassen Roms tanzt. In seinem dreiteiligen Tagebuch nimmt uns der schlaksige Komödiant bei Merengue-, Leonard-Cohen-, Cheb-Khaled- oder Angélique-Kidjo-Klängen mit zu scheinbar zufälligen Erlebnissen in Rom und auf den Liparischen Inseln. Wir begegnen Jennifer Beals, Morettis grossem Idol aus FLASHDANCE, sitzen in einem halb leeren Kinosaal, ärgern uns mit ihm über das Kinoprogramm oder bereisen zusammen mit seinem Freund, dem Philosophen Gerardo – insgeheim ein Soap-Opera-Junkie –, die Liparischen Inseln vor Sizilien mit ihren Vulkanen.
Die Musikalität und der kritisch-anarchistische Humor machen den Film zu einem reinen, ergreifenden Kinovergnügen. Dies ändert sich auch nicht, wenn Moretti im dritten Teil, in dem sich Autobiografisches nochmals stärker in die Fiktion einschleicht, von seiner Krankheit berichtet.