Wolf Gaudlitz ist ein Kino-Nomade mit dem Faible fürs fellineske Doku-Feature. Nach "Taxi Lisboa" (1996) und "Palermo flüstert" (2001) hatte der umtriebige Allrounder vorerst genug vom Filmemachen, verlegte sich auf den Hörfunk und ließ sich durch die Welt treiben. Meistens südwärts, Richtung Sahara, häufig mit seinem Cinemamobile, einem Laster, der sich in ein fahrbares Open-Air-Kino verwandeln lässt. Mit ihm schaukelte Gaudlitz zwischen Algerien und Burkina Faso durch die Unendlichkeit, vage auf der Suche nach Erfahrungen und einem "Mehr", das sich ihm paradoxerweise gerade in der Leere eröffnete. Immer mit dabei: die Kamera, die sich am Spiel der Sanddünen berauscht, mit Tuareg-Mädchen flirtet, durch die Gassen verbotener Städte streift, das Wunder einer Rettung festhält, nachdem der Laster mit defektem Anlasser im Nirgendwo liegenblieb, zahllose Momente und Episoden protokolliert, die Gaudlitz in diesen Jahren widerfuhren. "Sahara Salaam" heißt das magische Wüstenpoem, das aus diesem Füllhorn entstanden ist: ein verrückter, betörender, unausschöpfbarer Film über eine Welt, in der man Gedichte in den Sand schreibt, damit sie der Wind verbreiten kann.