Eine bemerkenswerte rabenschwarze Tragikomödie über soziale Ungleichheit.
Im Untergeschoss eines völlig heruntergekommenen Hauses leben die Kims in größter Armut und kurz vor dem absoluten Abstieg. Vater Kim Gi-taek, seine Frau Chung-sook und die inzwischen erwachsenen Kinder Ki-woo und Ki-yung machen jeden Aushilfsjob, den sie kriegen können, in der Hoffnung, aus dem Elend herauszukommen.
Da wird Ki-woo Nachhilfelehrer von Da-hye, der Tochter des reichen, anerkannten Mr. Park. Als Ki-woo zum ersten Mal seinen Fuß in Mr. Parks riesige, moderne Villa setzt, staunt er nicht schlecht, wie anders doch das Leben der Reichen ist, von außen betrachtet. Innerlich betrachtet sind sie nicht anders als die Armen − eben Parasiten.
Kurz:
PARASITE (deutsch: parasitäre Würmer) ist ein südkoreanischer Spielfilm von Bong Joon-Ho aus dem Jahr 2019. Er dreht sich um den Sohn einer armen vierköpfigen Familie, der einen Job als Privatlehrer bei einer reichen Familie bekommt und mit der Zeit seiner Familie ebenfalls Stellen in dem luxuriösen Anwesen Anwesen verschafft. Der Film ist eine intensive Mischung aus Drama, Thriller, Parabel, Farce, Satire und Groteske und wird als Kritik an den südkoreanischen und westlichen Lebens-, Arbeits- und Konsumverhältnissen verstanden. In der internationalen Kritikerumfrage zum 72. Filmfestival von Cannes erreichte PARASITE den höchsten Wert aller Wettbewerbsfilme und erhielt die Goldene Palme. In den USA gewann er 2020 bei der Oscarverleihung vier Academy Awards, darunter als erste fremdsprachige Produktion auch den Preis für den besten Film des Jahres. Er war dort auch der erfolgreichste nicht-englischsprachige Film des Jahres 2019 und erhielt große Aufmerksamkeit durch die Medien. Als Grund für den kommerziellen Erfolg des Films im Westen Nannte Guy Lodge vom „Guardian“, dass er die sozialbewusste Jugend anspreche, die immer wieder Material für ihren Diskurs über das ungleiche Gewicht der Welt benötige. In der Kritikerwertung von „Rotten Tomatoes“ erreicht PARASITE einen Zuspruch von 99%. Auf der Filmbewertungsseite „Letterboxd“ wurde der Film zum bestbewertesten Film aller Zeiten und löste „Der Pate“ ab. Dem Szenen-Designer Lee Ha-jun sei mit dem Kontrast der Häuser der beiden Familien mit Raum und Licht ein meisterhaftes Beispiel zur Darstellung eines Klassenunterschieds gelungen. So grausam, brillant und sarkastisch der Film durch seine Machart und seinen Humor auch sei, sei er genauso düster. Untermalt werde dies von Hong Kyung-pos genialer Kameraführung. Für Jonathan Romney vom „Screen Daily“ ist PARASITE von Anfang bis Ende eine „unheilvolle Freude“. Die Besetzung laufe zur Höchstform auf in einer Reihe voller unverschämter Situationen mit punktgenauer Komik. Für Verena Lueken von der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ war PARASITE der absolute Höhepunkt von Cannes und stelle alles in den Schatten. Bernadette Grubner lobt in der „Konkret“ den Regisseur dafür, dass er in seinem Werk zeige, worauf die Neurosen der Oberschicht und des gesellschaftlichen Zusammenhangs beruhen. Genug der Ovationen – seien Sie uns herzlich willkommen!
