Mittwoch, 9.5., 19.30 Uhr
In Zusammenarbeit mit Dok.fest München
Moderiert von Martin Hirte
Schnee
Eine leise essayistische Reise in die Weiten und Welten der Wintersportindustrie. Was passiert abseits der Pisten, zur Sommer- und Winterzeit? Eine ruhige Beobachtung die Fragen aufwirft ohne zu werten. Eindrucksvoll, bildstark, still und fragend.
Der Dokumentarfilmer August Pflugfelder begibt sich mit seiner Kamera ins österreichische Pitztal, dem Traumziel Zigtausender von Wintersportlern. Er dokumentiert dort, wie der Massentourismus der Natur zu Leibe rückt, und wie die Menschen, die vom Wintertourismus leben, sich auf den Klimawandel einstellen: Sie trotzen dem Schneemangel und dem Rückzug der Gletscher mit kostspieligen Investitionen und Effizienzsteigerung und werden dadurch zu kleinen Rädchen in einem System der Urlaubsinszenierung, das sich wie ein Karussell immer schneller dreht und die Natur außer Acht lässt. Im Anschluss an den Film laden die Veranstalter ein zum Gespräch mit dem Regisseur über den Wintersport, seine ökologischen Auswirkungen und seine ungewisse Zukunft in Zeiten der globalen Erwärmung. Der Filmabend ist Programmpunkt des DOK.fest München 2012.
17.4.2012, 19.30 Uhr Herrsching
Snijeg (Schnee)
BIH 2008, R: Aida Begic. 100 Min.
Sechs Frauen, ein alter Mann und fünf Kinder leben in Slavno, einem kleinen Dorf, das fernab der Welt zu liegen scheint und doch in den 90er Jahren vom Krieg in Bosnien heimgesucht worden war. Jetzt möchten Serben ihr Dorf kaufen. Sollen die Frauen das Angebot wahrnehmen und ihr verlassenes Dorf aufgeben? Oder sollen sie bleiben?
Die verbliebenen Dorfbewohner in Aida Begiæs Snow (Snijeg) müssen sich zwei Herausforderungen stellen: Zum einen dem täglichen Kampf ums Überleben, zum anderen der verzweifelten Suche nach vermissten und tot geglaubten Angehörigen. Unter der frustrierten Dorfbevölkerung keimt jedoch neue Hoffnung auf, als ein zufällig vorbeikommender Lastwagenfahrer verspricht, sämtliche Erzeugnisse aufzukaufen, und ihnen somit zu bescheidenem Wohlstand zu verhelfen. Zeitgleich versucht jedoch ein großer Baukonzern, sich die gesamten Ländereien anzueignen und alle Bewohner aus ihrer Heimat zu vertreiben.
Nur Alma, eine der Anwohnerinnen, deren Ehemann im Krieg fiel, glaubt noch an den finanziellen Aufstieg ihres Dorfes durch den Handel mit Pflaumenkonfitüre und anderen Früchten und Gemüseprodukten.
20.3.2012, 19.30 Uhr Herrsching
Wasser-Nobelpreisträger beim AGENDA 21-FIlmgespräch
Am 20. März findet um 19.30 Uhr im Herrschinger Kino Breitwand ein Filmgespräch mit Prof. Dr. Peter Wilderer statt. Peter Wilderer gilt als einer der führenden Experten Deutschlands auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft und erhielt 2003 als erster deutscher Wissenschaftler den „Stockholm Water Prize“. Er war an der TU München tätig und ist zurzeit Direktor des Instituts für weiterführende Studien zur Nachhaltigkeit e.V. der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Das Filmgespräch wird eröffnet mit dem Spielfilm „Und dann der Regen“ (Tambien la lluvia) der spanischen Regisseurin Icíar Bollaín. Das Politdrama um ein Filmteam im bolivianischen Cochabamba entwickelt sich vor dem Hintergrund des „Wasserkriegs“, der im Jahr 2000 durch die Privatisierung der Wasserversorgung und die danach stark steigenden Preise für Wasser ausgelöst wurde. Eine der Hauptrollen spielt Gael García Bernal.
Im Filmgespräch mit Prof. Dr. Peter Wilderer wird es unter anderem um die Zukunft der globalen Wasserversorgung und um nachhaltige Wasserwirtschaft gehen.
Und dann der Regen
E/F/MEX, R: Icíar Bollaín, 103 Min
Der Film erzählt die Geschichte des Regisseurs Sebastían, ver-körpert durch Gael García Bernal, und des Filmproduzenten Costa, gespielt von Luis Tosar, die in Bolivien einen Film über Christoph Kolumbus drehen wollen. Während der Dreharbeiten werden sie in die lokalen Konflikte, um die Trinkwasserversor-gung der Bevölkerung hineingezogen, die auf den tatsächlichen Ereignissen des Wasserkriegs von Cochabamba basierten. Tam-bién la lluvia wurde bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2011 in der Sektion Panorama gezeigt und gewann den Panorama-Publikumspreis in der Kategorie Spielfilm.
También la lluvia spielt vor dem Hintergrund des Wasserkriegs von Cochabamba, der im Jahr 2000 durch die Privatisierung der Wasserversorgung und die in der Folge stark steigenden Preise für Wasser ausgelöst wurde. Es kam zu heftigen Protesten und einem Generalstreik. Nach Zusammenstößen der De-monstranten mit der Polizei eskalierte die Gewalt und Anfang April wurde das Kriegsrecht über die Stadt verhängt, Mitte April nahm die Regierung die Privatisierung schließlich zurück. Insgesamt starben 7 Menschen und hunderte wurden verletzt
28.2.,2012, 19.30 Uhr Herrsching
Dallas Pashamende
D/A/HU 2005, R: Robert Adrian Pejo, 93 Min.
Der Abfall der Gesellschaft ist die Existenzgrundlage für die Bewohner einer Barackensiedlung nahe der rumänischen Stadt Cluj. Es sind ausschließlich Roma, die hier leben. Dallas, so haben sie ihr armseliges Wellblechhüttendorf genannt, in dem es weder fließendes Wasser noch Elektrizität oder sanitäre Anlagen gibt. Aber dafür gibt es Müll, so hoch, dass er sich bis zum Himmel türmt. Einen J.R. haben sie in ihrem rumänischen Dallas auch. Er ist der Boss der örtlichen Müllfahrer. Wenn die Bewoh-ner von Dallas beim täglichen Wühlen im Dreck etwas Wieder-verwertbares finden, dann ist J.R. ihr Ansprechpartner. Allerdings ist der Mann genauso fies und verschlagen wie sein Na-mensvetter aus der Fernsehserie. J.R. (Radu Amzulescu) ist die Unterwelt von Dallas. Die Laus, die hier die Menschen aussaugt bis aufs Blut.
Radu (Zsolt Bogdán) ist Lehrer in Bukarest. Vor fünfzehn Jahren hat er Dallas hinter sich gelassen. Jetzt kommt er zurück, um das Begräbnis seines Vaters auszurichten. Es sollte nur ein kurzer Besuch werden, das hat Radu seiner Verlobten versprochen, doch in Dallas trifft er seine Jugendliebe wieder - und das verändert die Sachlage sichtlich. Oona (Dorka Gryllus) hat mittlerweile einen fünf Jahre alten Sohn und einen Mann (Oskár Nyári), der sie schlägt. Radu wird versuchen, ihr zu hel-fen, so wie den übrigen Bewohnern von Dallas auch, aber gerade das löst eine Tragödie aus.
Robert Adrian Pejo, ein gebürtiger Rumäne, der 1972 mit seiner Familie nach Österreich emigriert ist, in Wien Theater- und Filmwissenschaft studiert hat und seit 1996 in New York lebt, hat lange um diesen Film gekämpft. Aber selbst als die Finanzie-rung gesichert war, hörten die Probleme nicht auf…
anschl. Gespräch mit Alexander Diepold, München
IPB.MADHOUSE@gmx.de
Sozialpädagoge und Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins Madhouse GmbH in München, Beratungsstelle für Sinti und Roma.
Dienstag, 17.01., 19.30 Uhr in Herrsching
Nach der Stille
D/PAL 2010, R: Stephanie Bürger, Jule Ott, Manal Abdallah, 81 Min
Haifa, am 31. März des Jahres 2002: In einem von Arabern betriebenen Restaurant sprengt sich der Selbstmordattentäter Shadi Tobassi aus Jenin in die Luft und reißt ingesamt 15 Men-schen in den Tod. Unter den Opfern befindet auch der israelische Architekt Dov Chernobroda, der Zeit seines Lebens für Frieden und Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern einge-treten war. Acht Jahre später fasst seine Ehefrau Yael den Ent-schluss, die Familie des Attentäters in Jenin zu besuchen. Es wird eine Begegnung mit Folgen...
Der Film \"After the Silence\" ist neben dem Kino in Jenin das erste sichtbare Zeichen der Initiative \"Cinema Jenin\", die aus dem Film \"Das Herz von Jenin\" hervorging und die sich mit den Mitteln des Kinos und des kulturellen Austauschs um ein besse-res Verhältnis zwischen Palästinensern und Israelis einsetzt.
Dienstag, 20.12., 19.30 Uhr in Herrsching
Veranstaltungshinweis/Kinoprogramm:
Dienstag 20. Dezember 19.30 Uhr im Kino Breitwand Herrsching, Luitpoldstr. 5:
„Soul Boy“ – Afrikanischer Spielfilm. Filmgespräch mit Ruth Paulig, 1. Vorsitzende von Promoting Africa
PRESSEMITTEILUNG
Ruth Paulig beim AGENDA-21-Filmgespräch
Am 20. Dezember um 19.30 Uhr findet im Herrschinger Kino Breitwand ein Filmgespräch mit Ruth Paulig statt. In der Reihe „AGENDA-21-Kino“ berichtet die ehemalige Landtagsabgeordnete der GRÜNEN von den Aktivitäten des Vereins „Promoting Africa“, deren Gründerin und Vorsitzende sie ist. Ziele des Vereins sind die Armutsbekämpfung, die Verbesserung der Bildungschancen für Kinder und Jugendliche und die Förderung erneuerbarer Energien in Kenia. Eine besondere Zielgruppe des Vereins sind Kinder im Slum Mathare in Nairobi.
Der Abend wird eröffnet mit dem Film SOUL BOY, dem Erstlingsfilm der kenianisch-ghanaischen Regisseurin Hawa Essuman. Der Film entstand unter der Supervision des Erfolgsregisseurs Tom Tykwer nach einem Drehbuch des kenianischen Schriftstellers Billy Kahora. Es handelt sich um ein modernes Märchen in einem Armenviertel in Nairobi: Der junge Abila begibt sich mit seiner Freundin auf eine turbulente Reise durch Kibera, das größte Slum von Nairobi, um die Seele seines Vaters zu retten. Die sieben Rätsel, die zu lösen sind, stehen stellvertretend für die Probleme, mit denen der schwarzafrikanische Kontinent konfrontiert ist.
Dienstag, 15.11., 19.30 Uhr in Herrsching
Die unbequeme Wahrheit über unsere Ozeane
USA 2009, 86 min., Regie: Robert Murray
Sehenswerter Dokumentarfilm zum Thema Überfischung zeigt. Bemüht, das Thema von allen Seiten zu beleuchten und auch mögliche Kon- sequenzen eines radikalen Fangstopps für die Angehörigen der Fischindustrie aufzuzeigen, lassen Murray und Clover dennoch keinen Zweifel daran aufkommen, welche Folgen die derzeitige Praxis in ungebremster Weiterführung haben wird. Zu den prägnanten Beispielen zählt der Thunfisch, dessen Aussterben durch die steigende Popularität von Sushi im Westen bereits absehbar ist.
Anschl. Filmgespräch mit Dr. Onno Groß, Vorsitzender von Deepwave e.V. Hamburg, Organisation zum Schutz der Hoch- und Tiefsee