Starnberg, Mi 28.5.2008 um 20.00 Uhr
Im Rahmen der \"Mehrblick\"-Filmreihe zeigen wir gemeinsam mit dem Kulturforum Starnberg den Film \"Leben ausser Kontrolle\".
Regisseur Bertram Verhaag wird selbst zum Filmgespräch anwesend sein.
Mi 28.5. um 20.00 Uhr
Mitte der 80iger Jahre findet die Wissenschaft mit der Gentechnologie den Schlüssel, sich die Erde und vor allem ihre Geschöpfe endgültig untertan zu machen. Plötzlich schien alles möglich! Zwanzig Jahre später begeben wir uns auf eine Weltreise um die fortschreitende Genmanipulation bei Pflanzen, Tieren und Menschen zu erkunden: Wegen einer katastrophalen Ernte bei gentechnisch veränderter Baumwolle stehen viele indische Bauern vor dem Ruin, verkaufen eine Niere oder begehen Selbstmord. In Kanada weht genmanipulierter Rapssamen auf die Felder benachbarter Biobauern und macht damit ökologischen Anbau unmöglich.
Das isländische Parlament verkauft das gesamte Genpotential seiner Bevölkerung an eine private Firma, die die Daten wiederum gewinnbringend an die Pharmaindustrie und Versicherungen weiterverkaufen will.
Als “Vampirprojekt\" wird ein Forschungsprojekt bezeichnet, bei dem 700 sogenannten aussterbenden Völkern- unter dem Vorwand gesundheitlicher Vorsorge- Blut-, Haar-, und Speichelproben entnommen werden. Die Genproben verschwinden in den Labors der Industrie und sollen wertvolle Patente ermöglichen.
Weltweit bieten nur eine Handvoll idealistischer Wissenschaftler der Industrie die Stirn und untersuchen -unabhängig von deren Geld- die Auswirkungen transgener Tiere und Pflanzen auf die Umwelt und auf unsere Gesundheit, wenn wir diese genmanipulierten Lebensmittel zu uns nehmen.
Dienstag 27. Mai um 19.30 Uhr im Kino Breitwand Herrsching
Rehad Desai, Südafrika/Australien/D 2006, 70 Min.
Die südafrikanischen Khomani San haben eine jahrhundertealte, umfassende Kenntnis ihrer Umgebung und der Pflanzen, die ihnen das Überleben ermöglichten. Heute ist diese Kenntnis äußerst gefragt bei Aussenstehenden, die aus der Kommerzialisierung der Pflanzen, vor allem derjenigen des Hoodia-Kaktus, Gewinn schlagen wollen.
anschließend Filmgespräch mit
Ulrich Delius
Gesellschaft für bedrohte Völker Afrikareferat
Seefeld, vom 15.-28.Mai
Vielfalt ist Leben. Leben ist Vielfalt. Und Vielfalt kann man sehen. Vor unseren füßen, hinter der nächsten Ecke, in den entlegenen Winkeln der Erde. Und im Kino.
\"mehrblick\" ist eine Filmreihe, die die Vielfalt zeigen möchte, die uns umgibt und von der wir abhängen: Die Vielfalt des Zusammenlebens, der Arten, der Naturräume. \"Mehrblick\" präsentiert eine Reihe von Filmen zu unterschiedlichen Aspekten der biologischen Vielfalt, in spanneden und unterhaltsamen Bildern, mit Dokumentar- Spiel- und Kurzfilmen und Filmgesprächen.
Unterstützt werden die Filmtage von ECOMOVE international und vom Bundesamt für Naturschutz, sowie namhaften Umweltorganisationen.
Die Filme:
MICROPOLIS, Doku, FR 2006
Atemberaubende Bilder führen in die ausgeklügelte Welt der Termiten im Herzen der afrikanischen Savanne.
DIE HÖHLE DES GELBEN HUNDES, Spielfilm, Mongolai 2005
Regisseurin Byambasuren Davaa erzählt die Geschichten des alten mongolischen Glaubens: Der ewige Kreislauf des Lebens und die Beziehung zwischen Mensch und Natur bekommt hier eine ganz neue Dimension.
FAST FOOD NATION, Spielfilm, USA 2006
Nach dem gleichnamigewn Buch des amerikanischen Journalisten Eric Schlosser, der damit 2001 die dunkle Seite des \"All-American-Meal\" enthüllte. Regisseur Richard Linklater machte daraus einen fesselnden Spielfilm.
DER LETZTE TRAPPER, Spielfilm, FR/Can/D/IT 2004
Gedreht in den nördlichen Rocky Mountains zeigt der Film das Zusammenleben von Norman Winther mit den Nahanni-Indianern im Einklang mit Natur, Wetter und Jahreszeit in großartigen Bildern.
UNSER PLANET, Doku, Swe/Nor/Dk 2006
Die Erde leidet an Umweltstress, am Klimawandel, aufgrund eines systematischen Raubbaus an den Ressourcen unseres Planeten. Aufwändiger Dokumentarfilm aus Skandinavien.
NANOOK, DER ESKIMO, Doku, USA 1922
Der Film von Robert Flaherty ist ein Stummfilmklassiker und gleichzeitig der Begründer des Dokumentarfilms. In einem Filmischen Tagebuch präsentiert der Regisseur das Leben einer Eskimo-Familie während eines Jahres.
WE FEED THE WORLD - ESSEN GLOBAL, Doku 2005
Ein Film über Ernährung und Globaliserung, Fischer und Bauern, Fernfahrer und Konzernlenker, Warenströme und Geldflüsse - ein Film über den Mangel im Überfluss und was der Hunger in Welt mit uns zu tun hat.
Starnberg, Mi 21.5. um 20.00 Uhr
Filmjournalist Thomas Lochte stellt den Wunschfilm vor.
Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln machen sich die Immigrantenkinder Naïma und Zano auf die Reise in ihre alte Heimat Algerien. Nur mit Musik im Gepäck machen sie sich von Paris auf den Weg durch Spanien bis zum Mittelmeer. Die Rückkehr in das Land ihrer Kindheit, aus dem sie einst fliehen mussten, konfrontiert sie mit einer harten Wahrheit.
ab 10.4. in den Breitwand Kinos
Regisseur Dennis Gansel beschäftigt sich ein weiteres Mal mit autokratischen Strukturen. In „Die Welle“ präsentiert er dazu Jürgen Vogel als engagierten Gymnasiallehrer, der seinen Schülern durch ein gewagtes Experiment beweist, dass totalitäre Systeme jederzeit möglich sind. Gansels Film ist eine spannende Sozialstudie, die auf einer wahren Begebenheit beruht.
Ab dem 17.4.- 30.4. sind auch Schulvorstellungen am Vormittag möglich.
Starnberg, So 27.4. u, 11.00 Uhr
Tibet, geheimnisvolles Dach der Welt, Sitz erleuchteter Mönche – nur einer legt sich quer: Gendun Choephel heißt der streitbare Mönch, der sich 1934 vom klösterlichen Leben abwendet und in die Moderne aufbricht. Er ist ein Rebell, der die Gemüter der tibetischen Obrigkeit erhitzt. Ein reinkarnierter Lama, der auch die Frauen und den Alkohol liebt. Ein Freigeist, der seiner Zeit weit voraus ist und heute zu einem Hoffnungsträger für ein freies Tibet geworden ist. Die cineastische Zeitreise nimmt die Lebensgeschichte dieses unorthodoxen Mönchs zum Anlass, um ein Bild von Tibet aufzudecken, das gängigen Klischees zuwiderläuft. Zahlreiche verblüffende und seltene historische Aufnahmen werden hier erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Elegant und überraschend verwebt der Film Damals und Heute: Archivbilder von prächtigen Karawanen und Klöstern wechseln sich ab mit Szenen von Discos und Bildern von mehrspurigen Schnellstraßen in Lhasa, wo Pilger sich niederwerfen, um ihr Heiligtum zu umrunden.
ANGRY MONK – EINE REISE DURCH TIBET erzählt in der Form eines Roadmovies von einem, der auf ausgedehnten Reisen nach etwas sucht, was das alte Tibet aus seiner Erstarrung lösen könnte. Der Querdenker Gendun Choephel bleibt stets offen für das Neue. Er ist fremd in der Heimat und heimatlos in der Fremde – ein Wanderer zwischen den Welten.
im Anschluss Filmgespräch mit dem Kulturforum und Gästen.